Fruktose Atemtest

Eine intestinalen Fruktoseintoleranz liegt vor, wenn Menschen bei Unterschreiten der individuellen Aufnahmekapazität nach der Fruktose-Einnahme Symptome entwickeln wie:

  • Übelkeit
  • Diarrhö (Durchfall)
  • Flatulenz
  • Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen)

Ursache für die gastrointestinalen Beschwerden ist eine Stoffwechselstörung, bei der Transport und Aufnahme von Fruktose aus dem Dünndarm ins Blut beeinträchtigt sind. Stattdessen wird der Fruchtzucker bakteriell im Dickdarm zersetzt. Dabei entstehen Gase, wie Wasserstoff und Methan, welche die genannten Symptome auslösen können.

Deutlich seltener, aber schwerwiegender, ist die hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI). Hierbei handelt es sich um einen Defekt des Fruktosestoffwechsels, der bereits im Säuglingsalter auftritt bzw. angeboren ist und lebenslang fortbesteht. Die HFI ist gekennzeichnet durch das Fehlen des Enzyms Aldolase B, das am Stoffwechsel beteiligt und für den Abbau von Fruktose über die Leber notwendig ist. Der Verzehr von Fruchtzucker kann neben Übelkeit, Erbrechen, Verweigerung der Nahrung, Lethargie und Gelbsucht schwere gesundheitliche Komplikationen, wie Leber- und Nierenschäden, verursachen. Um gravierenden Schäden vorzubeugen, müssen Patient:innen mit HFI dauerhaft fruktose-, saccharose- und sorbithaltige Lebensmittel meiden.

Atemtest – einfacher Test auf Kohlenhydrat-Unverträglichkeit

Viele vermuten bereits eine Kohlenhydratunverträglichkeit, wenn sie nach dem Essen von Milchprodukten, Getreideerzeugnissen oder Obst/Gemüse regelmäßig körperliche Beschwerden haben. Häufig wird dann ein eher halbherziger Diätversuch unternommen, um die fragwürdigen Nahrungsmittel zu vermeiden. Da Kohlenhydrate sich jedoch unerkannt in vielen Lebensmitteln verstecken und auch kleinste Mengen zu Verdauungsproblemen führen können, sind die diätischen Selbstversuche oft nicht zielführend: Die scheinbaren Resultate stimmen nicht mit den tatsächlichen, medizinischen Diagnosen überein.

Der Atemtest mit einem Kohlenhydrat ist eine nicht-invasive diagnostische Methode, die den Körper nicht zusätzlich belastet. Atemtests sind sinnvoll für Reizdarm-Patient:innen und Menschen mit anhaltenden oder wiederholten gastrointestinalen Beschwerden unklarer Ursache.

Diät-Therapie bei der intestinalen Fruktoseintoleranz

Die gastrointestinalen Symptome, wie Meteorismus und Diarrhö, sowie die Häufigkeit der depressiven Verstimmung normalisierten sich bei 65 % der Patient:innen mit Fruktoseintoleranz nach vierwöchiger Restriktion sowie bei 85 % der Patient:innen mit zusätzlichem Reizdarmsyndrom.

Bei schlechtem Ansprechen der Restriktionsphase sollte an eine kombinierte Unverträglichkeit gegenüber anderen Kohlenhydraten (sogenannte FODMAP-Intoleranz) gedacht werden, wie diese bei Patient:innen mit Reizdarmsyndrom häufig beobachtet wird.

In unseren ausführlichen Befunden erhalten Sie immer eine Therapieoption, selbst wenn ein Fruktose-Atemtest negativ ausfällt.