Ernährung bei Reizdarmsyndrom: Hülsenfrüchte

Ernährung bei Reizdarmsyndrom: Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte sind eine echte Bereicherung für Patient:innen mit Reizdarm, die nach einer ausgewogenen Ernährung bei ihren Beschwerden suchen. Sie bringen viele Nährstoffe mit sich. Aber wie baut man sie am besten in die eigene Ernährung ein?

Warum Hülsenfrüchte?

Hülsenfrüchte sind nicht nur eine ausgezeichnete Quelle für Proteine, sondern auch voll mit wichtigen Mineralien wie Zink, Eisen, Magnesium und Kalium. Sie bieten zudem B-Vitamine und Ballaststoffe, die für eine gesunde Ernährung essenziell sind. Sie sind besonders wertvoll für Vegetarier und Veganer. 

Die richtige Menge ist entscheidend

Fachleute empfehlen, täglich ungefähr 100 g (etwa eine halbe Tasse) gekochte Hülsenfrüchte zu essen, um von ihren Vorteilen vollständig zu profitieren. Doch Vorsicht: Sie enthalten Substanzen, die die Aufnahme der wertvollen Nährstoffe behindern können. Außerdem können Galactooligosaccharide bei manchen Menschen Verdauungsprobleme wie Blähungen hervorrufen.

Richtige Zubereitung von Hülsenfrüchten

Es gibt einige einfache Tricks, um Hülsenfrüchte bekömmlicher zu machen. Das Einweichen über Nacht kann helfen, bestimmte Substanzen zu reduzieren, die sonst Blähungen fördern könnten. Auch das Kochen, insbesondere das Druckkochen, mindert diese Stoffe erheblich.

Tipps für Menschen mit Reizdarm

Für Menschen mit Reizdarm kann der Verzehr von Hülsenfrüchten eine Herausforderung sein. Untersuchungen zeigen, dass bis zu 37 % der Betroffenen nach dem Essen von Bohnen und Linsen Beschwerden erleben. Die Low-FODMAP-Diät rät sogar dazu, bestimmte Hülsenfrüchte zu meiden.

Doch es gibt Hoffnung: Mit der richtigen Auswahl und Zubereitung können auch Reizdarmpatienten von den Vorteilen profitieren. Patienten mit Reizdarm sollten versuchen, Hülsenfrüchte, unter Berücksichtigung des Typs und der Verarbeitungsmethoden, in ihre tägliche Ernährung einzubauen. Wegen ihrer besseren Verträglichkeit und des niedrigeren Gehalts an Oligosacchariden können sie zunächst mit kleinen Mengen an Linsen beginnen. Eine sorgfältige Zubereitung ist dabei wichtig. Bei guter Verträglichkeit kann die Menge langsam gesteigert und andere Arten von Hülsenfrüchten probiert werden. Es ist zu beachten, dass Oligosaccharide nicht nur in Hülsenfrüchten, sondern auch in Getreiden vorkommen.

 

Bitte informieren Sie sich über weitere Ernährungsempfehlungen bei Reizdarmsyndrom, insbesondere bezüglich Getreide, Kohlenhydrate, Milch und Milchprodukten sowie Tierische Proteine

 

Literaturquelle dieses Beitrags: Radziszewska, M. et al., 2023

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