Leaky Gut Syndrom

Alle gramnegativen Darmbakterien unseres Darmmikrobioms (also gute und nicht gute) besitzen auf dem äußeren Zellmembran spezielle Proteine, sogenannte Lipopolysaccharide (LPS), die die Darmbakterien von schädlichen Faktoren schützen. Bei fakultativen Darmbakterien wie u.a. E. coli, Klebsiella, Enterokokken und Clostridien, also bei denen die unter bestimmten Bedingungen (u.a. bei Dysbiosen, Antibiotika-Therapie) infektiöse Darmkrankheiten auslösen können, werden die LPS von unserem Immunsystem als krankmachende Substanzen empfunden. Die LPS von fakultativen grammnegativen Bakterien sind besonders schädlich und werden daher als Endotoxine bezeichnet. Die Endotoxine können die Darmbarriere schädigen und tragen wesentlich zur Entstehung des Leaky-Gut-Syndroms bei. Sie gelangen dadurch vermehrt in den Blutkreislauf. Wenn bakterielle Endotoxine in den Blutkreislauf eintreten, nennt man das bakterielle Translokation (BT). Zur Bekämpfung einer erhöhten Konzentration von Endotoxinen wird das Immunsystem systemisch aktiviert, was wiederum systemische entzündliche Prozesse auslöst, die zur Entstehung von Krankheiten wie beispielsweise Fettleber, Reizdarmsyndrom (RDS), Autoimmunerkrankungen, Allergien, der Parkinson-Krankheit sowie psychischen Krankheiten führen. Die quantitative Darmflora-Analyse umfasst eine Keimzahlbestimmung von fakultativen Darmbakterien, insbesondere derjenigen, die schädliche Endotoxine besitzen. Zudem werden Keime mit ausgeprägtem proteolytischem Stoffwechsel und Pilze bestimmt.

Wann können Sie das Laborprofil anfordern (2 oder mehr sollen zutreffen)?

  1. Die chronischen Magen-Darm-Beschwerden lassen sich sehr schwer behandeln   
  2. Bei Ihnen wurde eine chronische Magen-Darm-Krankheiten diagnostiziert 
  3. Sie haben andere chronischen Krankheiten, u.a. Leberkrankheiten, Diabetes Mellitus (I, II, III), Nierenkrankheiten, Funktionsstörung der Schilddrüsenfunktion, Hautkrankheiten, Autoimmunerkrankungen, allergische Krankheiten 
  4. Sie leiden oft an bakteriell bedingten oder viralen Erkrankungen 
  5. Sie nehmen oft Antibiotika, PPIs (Protonenpumpenhemmer, hemmen die Säureausschüttung im Magen), NSAIDs u.a. Ibuprofen oder ASS 
  6. Sie haben oft Stress und ernähren sich nicht ausgewogen