Histamin-Intoleranz

Eine Histaminintoleranz (HI) kann sich durch unspezifische gastrointestinale und extra-intestinale Symptome äußern, die in Kombination oder isoliert auftreten, hauptsächlich während und unmittelbar nach den Mahlzeiten. Die vermutete Diagnose kann in Frage kommen, wenn Patienten die folgenden klinischen Kriterien aufweisen:

  1. Nachweis von zwei oder mehr HI-Symptomen (s. Liste)
  2. Verbesserung der Symptome durch histaminarme Ernährung
  3. Verbesserung der Symptome nach Einnahme von Antihistaminika

Histamin-reiche Lebensmittel

  • Fleisch: Würste jeglicher Art, Salami, luftgetrocknetes Fleisch, Schinken etc.
  • Fisch: getrockneter oder konservierter Fisch wie Hering, Thunfisch, Makrele, Sardinen und Sardellen, Meeresfrüchte, Fischsaucen
  • Käse: alle Arten von Hart-, Weich- und Schmelzkäse
  • Gemüse: Auberginen, Avocado, Sauerkraut, Spinat, Tomaten inkl. Tomatensaft und Ketchup
  • Getränke und Flüssigkeiten: Essig oder Alkohol aller Art, hauptsächlich Rotwein, Bier, Champagner, Whisky und Cognac

Symptome der Histaminintoleranz

  • Haut: Juckreiz, akute Rötung der Haut (Flush-Symptome), sehr selten Nesselsucht, Angioödem und andere Exantheme
  • Verdauung: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Abdominalschmerzen
  • Zirkulation: Tachykardie, Blutdruckabfall, Schwindel
  • Atemwege: chronische Rhinorrhoe, Niesattacken
  • Neurologisch: Kopfschmerzen, Migräne
  • Gynäkologisch: Menstruationskrämpfe

Vor der HI-Diagnose sollten zuerst organische Krankheiten ausgeschlossen werden. Dazu gehören u. a. gastrointestinale Krankheiten (entzündliche Darmkrankheiten, Zöliakie, Magenkrankheiten, andere Nahrungsmittel-Intoleranzen), allergische Krankheiten (Rhinitis, Asthma, Nahrungsmittelallergien) und neuroendokrine Tumore (Karzinoid, VIPom, Gastrinom, villöses Adenom des Dickdarms, medulläres Schilddrüsenkarzinom, Mastozytose). Anschließend kann eine diagnostische Restriktion von histaminreichen Lebensmitteln für sechs bis acht Wochen eingeleitet werden. Ein positives Ansprechen auf eine Restriktion kann auf eine HI hinweisen. Die HI-Diagnose kann abschließend mittels eines Histamin-Provokationstests bestätigt werden. Die Ernährungsumstellung als Therapieoption kann die Verträglichkeit von biogenen Aminen wie Histamin erhöhen, welche folgende Schritte beinhaltet: Karenzphase (Vermeiden histaminreicher Lebensmittel für zehn bis 14 Tage), Testphase (Wiedereinführung und Ermittlung individueller Toleranzgrenzen für bis zu sechs Wochen), Dauerernährung mit gut verträglichen Lebensmitteln.

Wann können Sie das Laborprofil anfordern (mind. 2 sollen zutreffen)?

  1. Sie haben chronische Bauchschmerzen, einen wässrigen Durchfall, Blähungen, Steatorrhö. Diese Beschwerden lassen sich schwer behandeln
  2. Die Beschwerden verschlechtern sich bei Histamin-reichen Mahlzeiten 
  3. Es besteht ein Verdacht auf das Leaky-Gut-Syndrom und/oder Darmdysbiose sowie andere Intoleranzen
  4. Sie leiden oft an bakteriell bedingten oder viralen Erkrankungen
  5. Sie haben oft Stress und ernähren sich nicht ausgewogen