Helicobacter Pylori Infektion (HPI)

Seit 2015 gilt die HPI-Gastritis als Infektionskrankheit und ist unabhängig von Symptomen, Komplikationen oder Folgeerkrankungen antibiotisch zu behandeln. Da bei der Mehrzahl der Patienten die Erkrankung ohne Symptome verläuft, wird der Zeitpunkt zur ersten Testung und Therapiebeginn in der Literatur kontrovers diskutiert. Einigen Studien zufolge sollte jede nachgewiesene HPI, egal ob mit oder ohne Beschwerden, therapiert werden. Diese Empfehlung wird aufgrund der erhöhten Häufigkeit der Folgekrankheiten nach einer HPI wie Ulkuskrankheit, Magenkarzinom und Magenlymphom ausgesprochen. Eine erfolgreiche Therapie kann die HPI-assoziierte Gastritis heilen und Folgekrankheiten können entsprechend verhindert werden. Die europäischen Leitlinien empfiehlt die Testung auf HPI mit nicht invasiven Methoden (u.a. mit einem Stuhltest) bei Patienten mit Magenbeschwerden und die sofortige Behandlung bei einem positiven Befund. Die deutsche Leitlinie empfiehlt zudem die Magenspiegelung als Screening auf HPI-assoziierte Gastritis bei Patienten mit Symptomen der Dyspepsie. Die Empfehlung lässt sich durch die Tatsache rechtfertigten, dass durch die Magenspiegelung andere organische Magenkrankheiten diagnostiziert werden können. Der Stuhltest kann in Frage kommen, wenn die Durchführung der Magenspiegelung von den Patienten abgelehnt wird oder diese in der näheren Zeit nicht möglich ist. Der HPI-Stuhltest ist eine Kassenleistung, wenn er zur Erfolgskontrolle nach erfolgter Therapie angefordert wird, ansonsten nicht.

Der Harnstoff-Atemtest und der Stuhltest sind zuverlässige nicht-invasive Methoden zum Nachweis einer HPI, die ebenso sensitiv und spezifisch sind wie die Magenspiegelung. Diese Tests sind zudem gut geeignet, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren.

Wann können Sie das Laborprofil anfordern (mind. 2 sollen zutreffen)?

  1. Sie wurden noch nicht mit einer Magenspieglung auf HPI untersucht
  2. Sie haben chronische Magenschmerzen und Magenblähungen oder andere Symptome wie Sodbrennen, Übelkeit oder Erbrechen nach dem Essen. Diese Beschwerden lassen sich sehr schwer behandeln
  3. Sie reagieren auf säuerliche Lebensmittel sowie nach Einnahme u.a. der Betain-HCL, ASS oder NSAIDs mit Magenschmerzen und Magenblähungen.
  4. Sie sollen wegen anderer Krankheiten eine dauerhafte Therapie mit ASS oder NSAIDs bekommen.
  5. Sie möchten den Erfolg einer bereits durchgeführten HPI-Therapie kontrollieren.